innesang.com präsentiert: |
Minnesang.com Dr. Lothar Jahn Guderoder Weg 6 34369 Hofgeismar 05671-925355 E-mail an Minnesang.com DIE SPIELLEUTE Claudia Heidl Flöten, Rauschpfeife, Rahmentrommel, Portativ, Tenor-Cornamuse Jan-Marcus Lapp Drehleier, Hulusi Peter Immanuel Krafft Flöten, Cornamusen, Rauschpfeife Dr. Lothar Jahn Saiteninstrumente, Konzeption und Leitung DER VERANSTALTER Dr. Sebastian Karnatz Er hatte für die Bayerische Schlösserverwaltung die Veranstaltung angeregt und begrüßte das Publikum |
MINNESÄNGER-WETTSTREIT 2012 Minnesang vom Donaustrand Sieger Holger Schäfer mit allen Sängern (v.l.: Knud Seckel, Hans Hegner, Holger Schäfer, Frank Wunderlich, Thomas Schallaböck.)
> Alle Fotos von Gerhard Hulan, Danke für die Genehmigung zur Veröffentlichung!
> Eine Diashow mit noch mehr Fotos zur Veranstaltung findet sich hier. |
Chnutz vom Hopfen als angehender Minnesänger Hadamar von Laaber ALLE SÄNGER IM WETTSTREIT: Holger Schäfer > Er wurde zum Sieger des Abends gekürt. Thomas Schallaböck Knud Seckel Frank Wunderlich Hans Hegner >> Website Burg Prunn hier. >> Rückblick auf andere Minnesänger-Wettstreite. |
|
Knud Seckel, als Interpret solistisch schon lang mit dem Nibelungenlied unterwegs, gab zur gotischen Harfe eine Einführung, bei der er den Beginn der „alten maere“ um Kriemhild und Siegfried eindringlich an wechselnden Positionen mitten im Publikum vortrug. Thomas Schallaböck schilderte auf drastisch-humorvolle Weise dann mit Spielleute-Begleitung höchst theatralisch von Gunthers missglückter Hochzeitsnacht, bei der erst Siegfried mit der Tarnkappe die widerspenstige Brünhild bezwingen muss. Hans Hegner setzte die Geschichte fort mit dem Streit der beiden eitlen Damen auf der Domtreppe, bei dem er wechselnd Brünhild und Kriemhild verkörperte und sich in ein Furien-Finale zu spröden Drehleierklängen hineinsteigerte. Holger Schäfer zeigte dafür vollen Körpereinsatz und spielte, nachdem er als Geschichtenerzähler zum Harfenklang die böse Geschichte spannungsreich vorbereitet hatte, Hagens hinterhältigen Mordanschlag auf Siegfried beim Wassertrinken am Bach nach. Nach soviel Dramatik und Aktion setzte Frank Wunderlich einen besinnlichen Schlusspunkt zur Begleitung seines Organettos: In sakralem Ton schilderte er den Aubruch der Nibelungen zur Donau und zu Etzels Hof, wo Kriemhild später grausam Rache nehmen sollte. Eingebettet war diese eindrucksvolle Zeitraffer-Fassung der Nibelungen-Geschichte in eine Rahmenhandlung, die um die Entstehung der Prunner Handschrift kreiste: Die lange auf der Burg beheimatete Familie Laaber hatte Sänger geladen, um den Minnesang vom Donaustrand zusammenzutragen, der in eine edlen Handschrift Eingang finden sollte. So sangen die fünf Sänger auch die Lieder des frühen Donauländischen Minnesangs und Werke aus der Blütezeit der Hohen Minne im 13. Jahrhundert. Doch erst die „aventiuren“ aus dem Nibelungen-Epos begeisterten den knarzigen Ahnherren Hadamar II. von Laaber (Bernd Bonnet) so, dass er sie für wert befand, Eingang in seine Handschrift zu finden. Er lieferte sich immer wieder vergnügliche Wortgefechte mit seiner in Minne-Preisungen schwelgenden Nichte Kunigunde (Gerda Weinreich) und seinem Sohn Hadamar III., der von Chnutz vom Hopfen als jugendlicher Schwarmgeist dargestellt wurde, der immer wieder die Liebe mit der Jagd verglich. Zum Abschluss stimmten alle Sänger gemeinsam ein Lied nach seinen Worten an. Sichtlich gerührt nahm er es als Auftrag, die Fackel der alten Meister weiterzutragen: Seine Minne-Allegorie „Die Jagd“ ist ein herausragendes Beispiel des späten „Minnesangs vom Donaustrand“. Das Publikum erkannte den Preis für die beste Sanges-Darbietung schließlich Holger Schäfer zu. Reichlich Applaus gab es aber für alle fünf Sänger und das in einer überzeugenden Gemeinschaftsleistung agierende Spielleute- und Schauspieler-Ensemble. Der Burghof war trotz gleichzeitigem Fußball-EM-Auftaktes der deutschen Mannschaft mehr als voll und erstrahlte im herrlichsten Abendsonnenschein. Angesichts des verregneten Tages war dies schon ein kleines Wunder. DIE SCHAUSPIELER |
|||
Die Familie Laaber im Gespräch (v. l. Chnutz vom Hopfen als Hadamar III., Gerda Weinreich als Kunigunde, Bernd Bonnet als Hadamar II.) > Eine Diashow zur Veranstaltung auf Burg Prunn findet sich hier. _________________________________________________ Am 31. Mai 2012 eröffnete auf der Burg Prunn die Ausstellung "Ritter, Recken, edle Frauen – Burg Prunn und das Nibelungenlied". Die Schau macht die faszinierende Geschichte des Mittelalters in einer der schönsten Burganlagen Deutschlands erlebbar. Im Mittelpunkt stehen dabei die verschiedenen hochadeligen Besitzerfamilien der Burg und der Fund des so genannten »Prunner Codex«, einer wertvollen mittelalterlichen Handschrift des Nibelungenlieds. > Kurzinfo zur Ausstellung als pdf. |