Merseburger Zaubersprüche:
Eine Huldigung an Ougenweide
 
von und mit
In Extremo, Triskillian, Oni Wytars, Hans Hegner, Gesine Bänfer,
Van Langen, Ursel Peters, Skandor, Galahad, Duivelspack, Irrlichter,
Poeta Magica, Holger Schäfer und Musiktheater Dingo

Merseburger CD-Cover
Maxi-CD, 22:09, VÖ: April 2010

DIE IDEE.

2009 und Anfang 2010 arbeiteten auf Anregung von Dr. Lothar Jahn (Minnesang.com) viele Musiker der aktuellen Mittelalterszene an einem Tribut-Album für Ougenweide ("Tribut an Ougenweide", Emmuty, VÖ Juni 2010). Ans Ende des Albums sollte eine Gemeinschaftsversion der "Merseburger Zaubersprüche" gestellt werden, frei nach der Vertonung von Ougenweide. Schon bald zeigte sich, dass die Aufgabe eine ungeahnte Kreativität freilegte. Aus dem geplanten Drei-Minuten-Stück wurde rasch eine Zehnminuten-Nummer, die sich schließlich auf mehr als 22 Minuten ausdehnte. Damit sprengte sie endgültig den Rahmen des Tribut-Albums. So gibt es die "Merseburger Zaubersprüche" nun in einer spannenden und abwechslungsreichen Interpretation, die Instrumente aus germanischer und mittelalterlicher Zeit ebenso einbezieht wie das moderne Rockinstrumentarium, auf einem einzigartigen eigenen Album. Eine erste auszugsweise Live-Aufführung von Triskilian, Musiktheater Dingo, den Irrlichtern , Hans Hegner, Holger Schäfer und Frank Wunderlich angesichts der Veranstaltung "Minne meets" im Sommer 2009 in Braunschweig (ergänzt um eine furiose Feuerschau von "Lux Aeterna") kam sehr gut an und stärkte den Willen, gemeinsam aus der Interpretation der Zaubersprüche etwas ganz Besonderes zu machen.

All die weil Ohrenschmaus


DIE VORLAGEN.

Ougenweides Stück unter der Überschrift "Merseburger" erschien ursprünglich 1974 auf dem Album "All die weil ich mag" und hatte 2 Teile: a) Zaubersprüche und b) Tanz. Das Ganze wurde noch fortgeführt: Als Abschluss-Stück des Albums "Ohrenschmaus" (1976) war die "Merseburger Spieluhr" zu hören,  wobei Melodie und Akkorde des Stückes tatsächlich mit einer Spieluhr eingespielt wurden.  Die Musik stammt entgegen hartnäckiger Gerüchte NICHT aus dem Mittelalter, auch nicht aus einer Pavane des 15. Jh. oder gar aus Irland, sondern wurde von Frank Wulff am heimischen Harmonium komponiert.
Für das neue Album stellten zwei der beteiligten Musikgruppen alternative Vertonungen des Textes zur Verfügung: Duivelspack hatten den Text auf ihrem Album "Mythos Hildebrandslied" (2009) mit historisch-germanischem Instrumentarium in archaischer Pentatonik eingespielt und eingesungen, In Extremo hatten die Zaubersprüche in eine druckvolle Rock-Nummer verwandelt (erschienen 1999 auf dem Album "Verehrt und angespien"). Diese wurde 2006 übrigens von Ougenweide (70er Jahre Besetzung) gecovert und auf der Limited Edition des Albums "Kein Blück zurück" von In Extremo veröffentlicht.
> Ins Ougenweide-Original bei Amazon hereinhören. > Ougenweide-Notenblatt bei Ougenweide.de.


All die weil Verehrt und angspien


DER TEXT.

Eiris sâzun idisi,  sâzun hera duoder. suma hapt heptidun,  suma heri lezidun,
suma clûbôdun umbi cuoniouuidi: insprinc haptbandun invar uîgandum, invar uîgandum!

Übersetzung (Hans Hegner):
Einst saßen Walküren, saßen hier und saßen dort. Manche flochten Fesseln, manche hinderten feindliches Heer,
manche knüpften Gefangene frei. Entfliehe den Fesseln, entfahre den Feinden.

Der altdeutsche Text dieses "Entfesselungszaubers" wurde im 9./10. Jahrhundert in einer theologischen Handschrift aufgeschrieben und 1842 in Merseburg entdeckt und dann von Jacob Grimm veröffentlicht. Mehr bei Wikipedia.

Zaubersprüche Original 

DAS WERK.
Anders als bei dem vergleichbaren Album "Palästinalied" (Heckenreiter, 2003), an dem auf Anregung von Marcus van Langen 20 Gruppen und Einzelinterpreten mitgewirkt hatten, um jeweils eine Strophe aus Walthers "Mittelalterhit" neu zum Klingen zu bringen, musizieren die unterschiedlichen Interpreten hier gemeinsam. An jedem der sieben Teile sind mehrere Interpreten beteiiligt, über einen Zeitraum von fast einem Jahr wuchs das Werk, wurde immer mehr verfeinert: Das, was als kurzes Gemeinschaftsstück geplant gewesen war, wurde so zu einer konzertanten Folk-Rock-Suite vielfach aufeinander bezogener Teile, die fast schon symphonische Qualitäten entwickelt. 


                                        Merseburger
                                        I         Zaubersprüche
                                        II        Lichtgesang
                                        III       Flammenrede
                                        IV       Flüsterklage
                                        V        Spurensuche
                                        VI       Lösungszauber
                                        VII     Tanz und Spieluhr

Idee, Konzeption und Mix: Dr. Lothar Jahn


Maxi-CD "Merseburger Zaubersprüche": Bestellungen hier.
Preis: 10 Euro plus 3 Euro Versand!   Bestellung per Post: Dingo Musik & Theater e.V.,  Guderoder Weg 6, 34369 Hofgeismar.



TITEL MUSIKALISCHE UMSETZUNG MITWIRKENDE
I      Zaubersprüche

Dingo

Grundidee: Musiktheater Dingo

Aus geräuschhaften Klängen und geflüsterten Zaubersprüchen entwickelt sich die Ougenweide-Strophe, von zwei Sängerinnen im Wechsel zu dem Hintergrundklang langsam und sehr frei gesungen.

Ursel Peters
Ursel Peters

Dagmar Jahn
Dagmar Jahn
Gesangssolisten:
Dagmar Jahn und Ursel Peters
Drehleier: Holger Funke
Flüstern: Jan-Marcus Lapp, Claudia Heidl, Arne Heger
Percussion: Jan Marcus Lapp, Claudia Heidl,  
Mike Turnbull, Marcus Linnemann
Trossinger Leier: Daniel Wahren

Hasenklapper,  Rainmaker, Glocken: Gesine Bänfer
Violino d'amore: Marco Ambrosini
Fidel: Christian Zastrow


Poeta Magica
Poeta Magica
II     Lichtgesang

Skandor

Grundidee: Skandor
Hoffnungsfroher, rhythmisch gebundener Chorgesang im Ougenweide-Chorsatz mit viel Begleitung und zwei Instrumentalstrophen in der Mitte (Soli von Krummhorn und Flöte) und am Ende (Renaissance-Bläser-Consortium).


Lothar Jahn
Jule Bauer

Chor: Dagmar Jahn, Claudia Heidl, Jule Bauer, Brigitta Jaroschek, Stephanie Keup, Jutta Simon-Alt, Christine Zienc,  Jan-Marcus Lapp, Alexander Kreit, Marcus van Langen, Reinhold Schmidt
Krummhorn-Solo: Christoph Brunken
Sopranino-Flötensolo: Claudia Heidl
Dudelsack und Nyckelharpa:  Holger Funke
Drehleier: Jan-Marcus Lapp
Akustikbass, Irish Bouzouki, Hang: Alexander Kreit
Schalmei, Altpommer, 2 Krummhörner: Gesine Bänfer
Tiefe Trommel:  Reinhold Schmidt

Die Irrlichter
Die Irrlichter
III   Flammenrede

Oni Wytars

Grundidee: Oni Wytars
Intro: Der Text wird auf deutsch rezitiert, im Hintergrund geräuschhafte Klänge.
Hauptteil: Melodie instrumental im halben Tempo (Augmentation), neue Harmonisierung und orchestrale Streicher.  Schluss: Rock-Finale im selben Tempo mit diversen E-Gitarren und Frauengesang.


Hans Hegner
Hans Hegner

Sprecher: Hans Hegner
Gesang (Intro und Schluss): Sabine Stelzer
Flüstern:  Peter Rabanser, Claudia Heidl, Jan-Marcus Lapp
Dudelsack: Peter Rabanser
Schlüsselfideln, Violino d'amore: Marco Ambrosini
Davul, Daf: Katharina Dustmann
Drehleier: Holger Funke
E-Gitarren in allen Lagen, Synthesizer: Lothar Jahn
E-Gitarre Rhythmus: Bernd Intweeen
E-Gitarre Melodie und spanische Gitarre: Marcus van Langen
Glocke, Bassbordun, Scherben: Gesine Bänfer
Bass: Tobias Andrelang
Schlagzeug: Ralf Gruber

Sabine Stelzer
Sabine Stelzer
IV   Flüsterklage

Marcus van Langen

Grundidee: Van Langen
Zu geflüsterten Zaubersprüchen erklingen Variationen des Ougenweide-Themas in "bluesiger" Version mit Rockband-Begleitung inklusive vieler Effekte und technischer Verfremdungen.


Michael Wiemers 
Michael Wiemers
Sologesang: Sabine Stelzer, Marcus van Langen
Geflüster: Gesine Bänfer, Jan-Marcus Lapp, Arne Heger
Flöte: Sabine Stelzer
E-Gitarre (Soli): Michael Wiemers
E-Gitarre Rhythmus: Bernd Intveen
Bass: Tobias Andrelang
Schlagzeug: Ralf Gruber
Akustikgitarre: Marcus van Langen
Trossinger Leier: Daniel Wahren
Percussion: Mike Turnbull, Marcus Linnemann
E-Orgel, Synthesizer, Effekte: Lothar Jahn
Glockenspiel: Susanne Schmidt

Lothar Jahn
Lothar Jahn
V    Spurensuche

Duivelspack

Grundidee: Duivelspack
Duivelspack-Vertonung: Pentatonische Gesangsimprovisation über den Text der Strophe zur Begleitung alter germanischer Instrumente, im Hintergrund tiefer Synthesizer-Bordun. Schluss: nur noch geräuschhafte Klänge, die sich im Nichts verlieren.

Christian Zastrow
Christian Zastrow
Sologesang: Arne Heger
Geflüster: Jan Marcus Lapp, Claudia Heidl
Trossinger Leier: Daniel Wahren
Percussion: Mike Turnbull, Marcus Linnemann,  Jan-Marcus Lapp, Claudia Heidl
Bass-Synthesizer: Lothar Jahn
Fidel: Christian Zastrow
Papier, Hasenklapper, Rainmaker, Kauz, Schamanentrommel: Gesine Bänfer


Claudia Heidl
Claudia Heidl

VI   Lösungszauber

In Extremo

Grundidee: In Extremo
Nach kurzem Intro mit dem Rückgriff auf den Sprechertext folgt die In-Extremo-Vertonung der Zaubersprüche,  Chor und Flöte kontrastieren die Härte mit ätherischen Klängen. Dann  wird die Ougenweide-Melodie in schnellem Tempo (Diminuition) mit der In-Extremo-Strophe verbunden, ein E-Gitarren.Solo setzt auch noch das Thema des Liedes "Ougenweide" darüber. Nach diesem Höhepunkt werden die Dynamik und das Tempo ganz langsam zurückgefahren, bis nur noch ein Frauenchor zu hören ist. Ganz am Schluss klingt dazu noch einmal das Intro der Ougenweideversion als fast vergessene Erinnerung an. Sprecher : Hans Hegner
Gesang: Das letzte Einhorn, Ursel Peters, Marcus van Langen
Trossinger Leier: Daniel Wahren
Percussion: Marcus Linnemann, Mike Turnbull
Geflüster: Arne Heger
E-Bass: Die Lutter
E-Gitarre: Der Lange
Schlagzeug: Der Morgenstenstern
Drehleier und Tröten: Flex, der Biegsame
Sackpfeife: Yellow Pfeiffer
Harfe: Dr. Pymonte
Querflöte: Holger Schäfer
Chor: Jule Bauer, Dagmar Jahn, Claudia Heidl, Sabine Stelzer, Katharina grote Lambers,
Brigitta Jaroschek, Stephanie Keup, Jutta Simon-Alt, Peter Will
Glocken, Bassbordun: Gesine Bänfer
Irish Bouzouki: Alexander Kreit
Nyckelharpa, Dudelsack: Holger Funke
Xylophon, Glockenspiel, E-Gitarre: Lothar Jahn
Fidel: Christian Zastrow
Violino d'Amore: Marco Ambosini
Trossinger Leier: Daniel Wahren
Akkordeon: Claudia Heidl
VII  Tanz und Spieluhr

Galahad

Grundidee: Galahad
Lebensfroher, folkiger Tanz mit wechselnden Rhythmen  (gemäß dem Ougenweide-Original) zum Abshluss, wird ganz langsam ausgeblendet. Schließlich erklingt ein letztes Mal die Ougenweide-Strophe mit der Spieluhr. Im Hintergrund blubbert die Merseburger Zaubersuppe.

Gesine Bänfer
Gesine Bänfer
Geflüster: Jan-Marcus Lapp, Claudia Heidl, Gesine Bänfer
Geige:
Martina Aschenbach
Keyboards, akustische Gitarre: Ralf Veith
E-Gitarre Rhythmus: Dieter Horlitz
Querflöte: Paul Alexander Jost
E-Bass: Peter Huntenburg
Schlagzeug: Oliver Horlitz
Akkordeon: Claudia Heidl
Mandoline, 3 verzerrte E-Gitarren, Spieluhr: Lothar Jahn
Geblubber, Tonvogel:  Gesine Bänfer


Holger Schäfer
Holger Schäfer

>> Videos der Akteure mit Auszügen aus dem Gesamtwerk:
2010 "Merseburger Zaubersprüche - Auszug aus dem Album", Promovideo von Dr. Lothar Jahn
2010 "Tribut an Ougenweide", Burg Falkenstein
2009 Europäisches Minnesangfestival Braunschweig, mit Feuerschau von "Lux Aeterna"


>> REVIEWS:
Metal.de 1-2011
Rock Times 16.5.2010
Psychedelic Folk 10-2010
Folk World (deutsche Ausgabe) Juli 2010
Folk-World (englische Ausgabe) Juli 2010
Praeco Medi Aevi 6/2011
Detlef Knut (Terrorverlag)  5/2011