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Minnesang.com Dr. Lothar Jahn Guderoder Weg 6 34369 Hofgeismar 05671-925355 E-mail an Minnesang.com DER EHRENGAST: OLAF CASALICH, Sänger von Ougenweide Ein Höhepunkt war der Auftritt des Ougenweide-Sängers Olaf Casalich als Ehrengast im schicken neuen orientalischen Outfit, wozu die Spielleute die Ougenweide-Stücke „Totus Floreo“ und „Merseburger Zaubersprüche“ anstimmten. Video Falkenstein 2011: Partystimmung mit Ehrengast Olaf Casalich bei "Totus floreo" DER MODERATOR: MEISTER FRAUENLOB, dargestellt durch Peter Will Unbestechlich und klug wie immer führte er durch den Abend, im zweiten Teil sogar durch die Qualität der Darbietungen äußerst milde gestimmt.... |
DIE SÄNGER IM WETTBEWERB: JOCHEN FAULHAMMER Jochen Faulhammer sang zuerst Neidhart von Reuentals „Maienzeit“. Dem Lob des Frühlings und einer klassischen Minneklage folgte die Beschwerde bei seinem Burgherrn über dreiste Bauernlümmel, die den schönen Damen zu nahe rücken. Sein Glanzstück hatte Faulhammer mit der stimmgewaltigen A-cappella-Version von Oswald von Wolkensteins „Von Barbarei, Arabia“ - hier träumt der Sänger, der unter seinem Kinderlärm, dem schlagkräftigen Eheweib und bösen Nachbarn leidet vergangenen Heldentaten im Kreise hoher Herren in fernen Landen nach. KNUD SECKEL Publikumspreisträger Knud Seckel sang ebenfalls ein Neidhart-Lied über dreiste Bauernlümmel, das mit großer Besetzung mitreißend dargeboten wurde. Noch stärker geriet eine der wenigen melancholischen Nummern des Abends: Gaucelm Faidits Klage über den Tod des großen Richard Löwenherz, zu perlenden Läufen der gotischen Harfe im Publikum gesungen. MARCUS VAN LANGEN Marcus van Langen, der wilde Spielmann aus Bayern, setzte wieder rockige Akzente, die er zwei Liedern von Walther von der Vogelweide aufsetzte: Zunächst beklagte er sich bitter über den Fürstengünstling Gerhard Atze, dann pries er den edlen Thüringer Landgrafen Hermann, nicht ohne andere Burgherren als Blender und Hütchenspieler zu schmähen. Dabei geriet die musikalische Begleitgruppe mit Bläserklängen, improvisatorischen Einwürfen und mitreißenden Rhythmen geradezu in jazzige Gefilde. HANS HEGNER Hans Hegner sang zunächst ein „Lügenlied“ Bernger von Horheims: Hier schwärmt der Sänger davon, vom Burgherrn und der schönen Dame verwöhnt zu werden – doch alles ist gelogen. Die Hoffnung, dass es besser werden möge, bleibt. Im zweiten Beitrag pries er mit Walther von der Vogelweide den Stauferkaiser Friedrich II., der dem Sänger endlich mit einem Lehen dazu verhalf, sesshaft zu werden. JÜRGEN NARBUTT Der kurzfristig eingesprungene Jürgen Narbutt stimmte ein satirisches Loblied auf den König Rudolf von Habsburg an, der Sang und Klang liebte, aber vergaß seine Sänger und Musikanten zu bezahlen. Sein zweiter Beitrag war ein Lied aus der Frühzeit des Minnesangs über einen Ritter, der die Minne der edlen Dame verschmäht und deshalb die Burg fluchtartig verlässt. Er vertrat Karsten Wolfewicz, der aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen kann. FRANK WUNDERLICH Frank Wunderlich sang zunächst Reinmar von Brennenbergs endlos traurige Hymne auf die verstorbenen Minnesänger, die für eine bessere Zeit standen. Im zweiten Teil stimmte er ein Lied aus der Feder des Sängers „Der Gast“ an, das den Kaiser zum Recht und den Ritter zum Edelmut mahnt. THOMAS SCHALLABÖCK Thomas Schallaböck entschied sich für ein Lied von Walther von der Vogelweide, in dem dieser sich über den unfreundlichen Empfang bei den Mönchen vom Tegernsee beschwerte: Die Mönche tranken Wein, für ihn gab's nur Wasser. Im zweiten Lied beschrieb er mit grimmigem Humor, wie der letzte Minnesänger Oswald von Wolkenstein seine Burg gegen Feinde und verräterische "Freunde" verteidigen musste. >> Website Burg Falkenstein |
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Sa 25. Juni 2011 - 19.30 Uhr Burg Falkenstein/Ostharz Der Österreicher Thomas Schallaböck, seit drei Jahrzehnten ein Urgestein der Mittelalter-Musikszene im Alpenland, gewann den Hauptpreis beim 6. Falkensteiner Minneturnier. Den Publikumspreis errang Knud Seckel aus Alsbach. Sieben Sänger aus Deutschland und Österreich waren vom Veranstalter auf die Burg Falkenstein im Harz geladen worden, um sich im Wettstreit der Stimmen zu messen. Thema war in diesem Jahr "Sängers Lust, Sängers Leid" - mittelalterliche Lieder zum schwierigen Leben der fahrenden Sänger waren gefragt. Neben den beiden Preisträgern waren beim Wettbewerb zu hören: Marcus van Langen, Jochen Faulhammer, Frank Wunderlich, Hans Hegner und Jürgen Narbutt. Als Ehrengast sorgte Olaf Casalich von Ougenweide für Hochstimmung. Burgherr Joachim Schymalla lobte das hohe Niveau der Beiträge aller Sänger. Thomas Schallaböck, der nach einem Sängerstreit im letzten Jahr auch den Titel "Minnesänger des Jahres" tragen darf, krönte damit seine langjährige Musikerlaufbahn: Bekannt wurde er vor allem mit dem von ihm gegründeten Ensemble "Dulamans Vröudenton", das 2012 dreißigjähriges Bestehen feiert. Schallaböck begeisterte durch seine Mischung von Gesang, Schauspiel und Rezitation, wobei er sich auch noch auf verschiedenen Instrumenten begleitete. Beim Oswald-Lied "Nu huss" gelang ihm eine raffiniert arrangiert mitreißende Performance mit großem Ensemble. Der Publikumspreis ging an Knud Seckel aus Alsbach. Er bezauberte die Zuschauer vor allem mit seiner Totenklage auf Richard Löwenherz, aber auch ein zupackender Neidhart mit vollem "Mittelalter-Orchester" sorgte für Begeisterung. Knud Seckel ist mehrfach preisgekrönter Minnesänger und als Solist sowie mit seinem Ensemble "Minnesangs Frühling" erfolgreich. Er spielte auch gemeinsam mit Marc Lewon und dem Ehepaar Peill im Ensemble Wünnespil und nahm mit der Gruppe das bis heute viel beachtete Album "Argentea" auf. Die Spielleute mit Mitwirkenden vom Musiktheater Dingo und den Spielleuten von Irregang und Fundevogel beeindruckten durch höchst abwechslungsreiche, den unterschiedlichen Stimmen angemessene Arrangements und punktgenaues Zusammenspiel. Mit dem Merseburger Tanz führte Zeremonienmeister Frauenlob in einer Art Polonaise das ganze Publikum aus dem Königssaal hinaus in den Burghof, wo Thomas Schallaböck zum Sieger gekürt wurde. Die Zugaben gab es dann wegen des einsezenden Regens aber wieder drinnen in der Burg. Insgesamt war es eine höchst niveauvolle und beeindruckende Veranstaltung, so dass der anwesende Henker Stempfel (Bernd Bonnet) keinen Minnesänger zum Richtplatz führen musste. Bis zum Schluss äußerte er aber seinen Unmut darüber, dass es die Sänger viel besser haben als er. Zum Trost bekam er vom Burgherrn eine Hühnerkeule überreicht, damit er sich einmal richtig satt essen kann. Dr. Lothar Jahn, künstlerischer Leiter des Wettbewerbs, gratulierte Schallaböck und äußerte die Hoffnung, dass nun auch einmal in Österreich ein Minnesänger-Wettstreit stattfinden könnte. Interessierte Veranstalter können sich bei www.minnesang.com um die Austragung bewerben. >> Fotos zum 6. Falkensteiner Minneturnier: - Diashow - Fotoalbum mit Downloadmöglichkeit >> Die Veranstaltung im Jahr 2012 soll unter dem Motto "Mittelalterliche Traumpaare" stehen. Als Termin ist der 30. Juni vorgesehen. Vorbestellung: 034743/535590 oder per Mail. >> Der MDR berichtete in seiner Sendung "Sachsen-Anhalt heute" am 26.6. über das Turnier, erweckte dabei aber den falschen Eindruck, dass Thomas Schallböck auch den Publikumskreis errungen hatte. Es war leider wie so oft: Die TV-Leute erwarten, dass eine ganze Veranstaltung sich ihren Bedürfnissen unterordnet und schrecken auch nicht davor zurück, den Musikern mit ihren Kameras auf den Leib zu rücken und Bühnenbild und Regie zu stören. Am Ende steht dann ein Zweiminuten-Beitrag, bei dem fehlerhafte Recherche schmerzhaft zu spüren ist. |
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MATINÉE AM SONNTAGMORGEN: Knud und Susanne Seckel auf den Spuren von Richard Löwenherz Sonntagmorgen gab es wieder eine Matinée auf der Burg.. Es ging um "Richard Löwenherz - Troubadour, Kreuzfahrer und König". Publikumssieger Knud Seckel, der mit seinem Ensemble "Minnesangs Frühling" gerade eine CD zu dem Thema in Arbeit hat, widmete sich gemeinsam mit seiner Frau Susanne Seckel dieser Ausnahmegestalt aus dem 12. Jahrhundert. Dabei erklangen Lieder aus Richards Zeit uns sein Klagegesang "Ja nus hons pris", der die Gefangenschaft auf der zugigen Burg Trifels schildert. Insgesamt war es eine atmosphärisch dichte Veranstaltung, die den englischen König in allen Facetten vorstellte, anstatt Heldenverehrung zu betreiben. |
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PREISTRÄGER DER VORJAHRE Beim Falkensteiner Minneturnier 2010, "Tribut an Ougenweide", gingen alle Preise an "Die Irrlichter" (siehe Foto oben, Fotograf: Jens-Oliver Murer) > Beim Falkensteiner Minneturnier 2009, "Spruchgesang und Sachsenspiegel", ging der Hauptpreis an Davide Di Giannantonio, die Publikumspreise gingen an Hans Hegner, Olaf Casalich und Davide Di Giannantonio. > Beim Falkensteiner Minneturnier 2008, Thema "Ich zog mir einen Falken", gewannen Knud Seckel (Hauptpreis) und Wilfried Staufenbiel (Publikumspreis) > Beim Falkensteiner Minneturnier 2007 um Walther von der Vogelweide gewannen Frank Wunderlich (Hauptpreis) und Mino, der Barde (Publikumspreis). In einer Vorausscheidung wurde Volker Wysk als bester Sänger aus Sachsen-Anhalt gekürt. > Beim Falkensteiner Minneturnier 2006 zum Thema "800 Jahre Sängerkrieg" ging der Hauptpreis an Jochen Faulhammer, den Publikumspreis erhielt Michael Hoffkamp. |