![Frauenlob Manesse-Bild](meister-frauenlob.JPG)
Minnesang.com
Dr. Lothar Jahn
Guderoder Weg 6
34369 Hofgeismar
05671-925355
E-mail an Minnesang.com
![Susanne Ansorg](Themen/Montalbane/montalbane-2012-susanne.jpg)
Susanne Ansorg: Sie organisiert das Festival, ist aber mit ihrer Fidel sehr oft auch selber künstlerisch aktiv
![Weinberge](Themen/Montalbane/weinberge.JPG)
Die Weinberge von Freyburg: Auch sie tragen zur einzigartigen Atmosphäre bei
FESTIVAL-CD
Zum
20-jährigen Jubiläum des Festivals erschien eine CD des
Ensembles "Les Haulz et les Bas". Nachempfunden wird hier die Musik der "Alta Capella", also
Musik, die vor allem der städtischen Repräsentation diente.
Da kam es auf Lautstärke und Glanz an, aber auch auf
Virtuosität, denn schließlich wollten wichtige Ereignisse
feierlich begangen sein und auch die Musik war ein Aushängeschild.
Die hier vorgestellten Beispiele reichen vom archaischen Quintklang bis
hin zum fast schon symphonischen Arrangement. Denn die international
formierten Blasmusiker um das charismatische Musikerpaar Ian Harrison
und Gesine Bänfer, ergänzt um die hervorragende Percussion
des Lokalmatoren Michael Metzler, beschränken sich natürlich
nicht nur auf die repräsentative Pflicht. Als Kür kommt eine
unbändige Spielfreude hinzu, ja, eine wahre Lust am
Experimentieren mit dem musikalischen Material, die das Freyburger
Publikum geradezu von den Kirchenbänken fegte. (lj)
>> CD bestellen bei www.minnesang.com.
>> Weitere mittelalterliche CDs bei Minnesang.com hier.
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10. FALKENSTEINER
MINNETURNIER AUF DER KONRADSBURG BEI ASCHERSLEBEN
![Plakat Falkenstein](Themen/Falkenstein/2015/plakat-falkenstein-2015%20mittel.JPG)
Diesmal
steht alles im Zeichen des Minnesängers Tannhäuser. Drei
Veranstaltungen gehören dazu: Neben dem eigentlichen Minneturnier
mit Tannhäusers Liedern und Sängern aus Deutschland und
Österreich gibt es eine Einführung in die Thematik des
Sängerkriegs auf der Wartburg und in den "historischen
Tannhäuser". Mehr hier.
![Tannhäuser](Miniaturen/tanhuser-gross.jpg)
Miniatur aus der Manesse-
Handschrift zum Tannhäuser
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Montalbâne 2015:
Das Licht des Ostens strahlte hell
25. Festival der Mittelaltermusik
In der Saale-Unstrut-Region stand im Frühsommer alles im Zeichen
der Bewerbung ums Weltkulturerbe. Ob in Naumburg, auf der Neuenburg
oder rund um St. Marien in Freyburg – es schien kein anderes
Thema zu geben. So war auch das diesjährige
Montalbâne-Festival von Vorfreude durchdrungen, einige Konzerte
wurden in den offiziellen "Countdown zum Kulturerbe" mit einbezogen.
Inzwischen wissen wir, dass es beim ersten Anlauf nicht ganz geklappt
hat, es gab jedoch eine ausdrückliche Ermutigung, sich beim
nächsten Mal mit guten Chancen erneut zu bewerben.
Das
Festival selber feierte bereits sein 25-jähriges Bestehen, kaum zu
glauben! Kurz nach der Wende war es ins Leben gerufen worden von
Mitgliedern der Ioculatores. Das legendäre
Mittelaltermusik-Ensemble existiert inzwischen nicht mehr, aber die
Musiker der Ost-Vorzeigecombo der ansrpuchsvollen frühen
Klänge sind allesamt in irgendeiner Weise ins Festival
eingebunden.
![Montalbane Ensemble](Themen/Montalbane/Montalbane%20Ensemble.JPG)
So war es auch der schönste Moment, als viele der
Veteranen am Sonntagmorgen zum Gottesdienst aufspielten und dabei
Klassiker vom Llibre Vermell und aus den Cantigas de Santa Maria ebenso
gelöst wie beseelt zum Besten gaben. Die Gesangsparts wurden
unterstützt vom Kinderchor des Naumburger Domes, was die
anrührende Darbietung noch verstärkte.
![Ar God](Themen/Montalbane/ar-god.jpg)
Zauberhaft klang aber auch das, was das eigentliche Festivalmotto
ausmachte: Das "Licht des Ostens" sollte ja nicht nur die strahlenden
Klänge umschreiben, die von Freyburg her Jahr für Jahr die
Herzen der Mittelalterfreunde bezaubern. Nein, es ging
hauptsächlich um frühe Musik aus Osteuropa. Die charmanteste
Art dieser Musik boten Ar-God aus Udmurtien. Wo bitte das liegt?
Westlich des Uralgebirges, umschlossen von den Flüssen Wjatka und
Kama, die Hauptstadt ist Ischewsk. Musikalisch trafen in den
traditionellen Naturliedern und Schamanengesängen die Schwermut
der russischen Folklore auf pentatonische Klänge des asiatischen
Raumes. Das ganze hatte in seinem Minimalismus – eine
Männerstimme, eine Frauenstimme plus diverse Kleinpercussion
– eine archaische Magie. Die jungen, unglaublich sympathischen
und attraktiven Vokalisten Maria Korepanowa und Nikolai Anisimow
umschmeichelten sich und betörten einander in jugendlicher
Frische, der überirdische, kehlige, obertonreiche Gesang wurde
geerdet durch Mario Caldaros hochpräzises Schlagzeugspiel. Die oft
repetitive, aus einfachen Formeln entwickelte musikalische
Zwiegespräch erfuhr so auch eine raffinierte
Binnendifferenzierung, unterstützt durch Elemente des Volkstanzes.
![La Mora](Themen/Montalbane/La%20Mora.jpg)
Am selben Abend gab es zu dieser ursprünglichen, in
jahrhundertelangen Traditionen wurzelnden Performance ein
Kontrastprogramm: La Mora widmeten sich einem östlichen Pendant zu
Guillaume Dufay: dessen Zeitgenossen Piotr z Grudziądza, besser bekannt
als Petrus Wilhelmi de Grudencz (ca. 1400 - 1480). Er wirkte in Krakau,
Wien und Basel, vor allem aber in Böhmen. Das tschechische
Ensemble fühlte sich ihm wohl auch deshalb so nah. Mit feinster
Sangeskunst intonierten Doron Schleifer, Ivo Haun de Oliveira, Giacomo
Schiavo und Mathias Spoerry die lateinischsprachigen Motetten,
begleitet wurden sie instrumental mit Laute, Fidel, Flöten
und dem Cembalo-Vorläufer Clavicimbalum. Alles war dem feinen,
klaren Ton verpflichtet, kunstvoll, virtuos, wurde aber auch mit
deutlicher emotionaler Zurückhaltung gesungen und gespielt. Erst
nachdem man am Ende einen überraschenden Ausflug ins
Tänzerische gewagt hatte und die Reprise des Eingangssatzes
anschließend durch deutlich mehr Esprit überzeugte, wurde
das Feuer hörbar, das unter der Oberfläche dieses
musikalischen Gotteslobes lodert. In der begeisternden Zugabe –
"Quant je suis mis au retour", Guillaume de Machauts meisterhafte
Reminiszens an die Kunst der Trobadors – schlugen die Flammen
dann richtig hoch. Obwohl auch er hauptsächlich als geistlicher
Tondichter Furore machte, scheint sich der Franzose doch mehr
Leidenschaft bewahrt zu haben als der Pole.
An drei Festivaltagen erlebten etwa 1600 zahlende Gäste Ensembles
aus Polen, Ungarn, Estland, der Ukraine, Russland, Tschechien und
Deutschland, das Spektrum reichte von geistlichen Klängen aus dem
alten Russland mit dem Ensemble Sirin bis hin zum musikalisch
illustrierten Figurentheater über das Leben an Saale und Unstrut
im 14. und 15. Jahrhundert durch Cantilena Aurea. Das begeisternde
Abschlusskonzert lieferten drei ungarische Musiker: Szilvia
Bognár (Gesang), Géza Fábri (Lauten) und
Balázs Szokolay Dongó (Flöten, Dudelsäcke)
widmeten sich Liedern und Tänzen der Pannonischen Tiefebene, auch
bekannt als Karpatenbecken. Das höchst emotionale Konzert
war "das perfekte Schlußwort zu drei Tagen voll
leidenschaftlicher Musik und emotionaler Tiefe," so Festival-Leiterin
"Susanne Ansorg". Im nächsten Jahr geht es in Freyburg weiter mit
einem britischen Schwerpunkt: "Deo gratias Anglia" wird dann am 3.
Juniwochenende das Motto sein, White Raven, Poul Høxbro und
Céladon werden neben vielen anderen aufspielen.
![Feiern in der Kirche](Themen/Montalbane/Feiern%20in%20der%20Kirche.JPG)
Feierstimmung bei russischem Wein in der Kirche St. Marien
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MONTALBANE 2015
Das Programm
![Neuenburg](Themen/Montalbane/Neuenburg%20ueber%20der%20Stadt.JPG)
Freitag, 18. Juni
10 Uhr | Stadtkirche St. Marien | Schulkonzert
CANTILENA AUREA
Tintinnabulus oder das Rätsel des Glockenrades
Veranstaltung im Countdown zum Welterbe
20 Uhr | Stadtkirche St. Marien | Eröffnungskonzert
SIRIN
Von Engeln und Menschen. Altrussische geistliche Musik
24 Uhr | Doppelkapelle Neuenburg | Mitternachtskonzert
KÜLAKÕLA
Klang der Dörfer
Hymnen aus dem Südosten Estlands
![Neuenburg](Themen/Montalbane/Neuenburg%204.JPG)
Samstag, 19. Juni
11 Uhr | Festsaal Neuenburg | Vortrag
Thilo Viehrig (Gotisches Haus Burgheßler) / Martin Uhlig (monoxyl Leipzig)
Sensation aus dem Moor: Archäologische Funde von mittelalterlichen
Musikinstrumenten im osteuropäischen Raum und ihre konstruktiven
und spieltechnischen Besonderheiten.
Mit einem Exkurs über den »Böhmischen Flügel«: Instrument oder Fiktion?
15 Uhr | Stadtkirche St. Marien | Konzert
AR-GOD
Die Grasharfe. Naturlieder und Schamanengesänge aus dem Ural
19 Uhr | Stadtkirche St. Marien | Konzert
LA MORRA
Magister Cracoviensis
Petrus Wilhelmi de Grudencz und sein Europa
Veranstaltung im Countdown zum Welterbe
22 Uhr | Stadtkirche St. Marien | Nachtkonzert
MONODIA POLSKA
Einstimmige Gesänge der Grünen Kurpie
24 Uhr | Doppelkapelle Neuenburg | Mitternachtskonzert
KÜLAKÕLA
Klang der Dörfer
Hymnen aus dem Südosten Estlands
![Publikum](Themen/Montalbane/Publikum%20in%20Kirche.JPG)
Sonntag, 20. Juni
10 Uhr | Stadtkirche St. Marien
Festgottesdienst
montalbâne Ensemble feat. Naumburger Domsingschule
Missa Peregrinorum: Die schwarze Madonna
Veranstaltung im Countdown zum Welterbe
15 Uhr | Stadtkirche St. Marien | Konzert
STELLA MARIS BASILEA
Licht des Ostens
Gesänge der osteuropäischen Kirchentradition des Mittelalters
19 Uhr | Stadtkirche St. Marien | Konzert
Balazs Szokolay Dongo feat. Szilvia Bognár & Geza Fabri
Lieder und Tänze aus dem Königreich der Magyaren
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EXKURSION PER BAHN ZUM MONTALBANE-FESTIVAL 2016 AB KASSEL , ESCHWEGE, HOFGEISMAR
![Exkursion per Bahn](Themen/Montalbane/exkursion%202015%20bahn.jpg)
Nach
der wunderschönen Exkursion zum Montalbane-Festival der
mittelalterlichen Musik in diesem Jahr hat die VHS Werra Meißner
eine Fortsetzung 2016 angesetzt: Diesmal gibt es zwei Übernachtungen
am Festspielort Freyburg und zwar in einem Viersterne-Hotel in direkter
Nähe zur Neuenburg. Die Exkursion soll diesmal drei Tage dauern,
das Festival Thema ist im nächsten Jahr britische
Mittelaltermusik. Und eine Besichtigung des legendären Naumburger
Domes gehört
mit zum Programm. Voranmeldung bei mir oder direkt bei der VHS
Werra-Meißner, Frau Feld, E-mail: marion.feld (at) vhs-werra-meissner.de. Per Zug ab Eschwege, Kassel oder Hofgeismar.
![Neuenburg](Themen/Montalbane/Neuenburg%20von%20der%20Seite.JPG)
Fotos: Cornelia Ilse, Lothar Jahn
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