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Minnesang.com Dr. Lothar Jahn Guderoder Weg 6 34369 Hofgeismar 05671-925355 E-mail an Minnesang.com ![]() Hoch über St. Marien liegen die Weinberge von Freyburg: Auch sie tragen zur einzigartigen Atmosphäre bei. Susanne Ansorg: Sie organisiert das Festival, ist aber mit ihrer Fidel sehr oft auch selber künstlerisch aktiv. In diesem Jahr bei der "Early Folk Band", beim Gottesdienst und als Begleiterin von Lena Susanne Norin. Susanne Ansorg: Sie organisiert das Festival, ist aber mit ihrer Fidel sehr oft auch selber künstlerisch aktiv. In diesem Jahr bei der "Early Folk Band", beim Gottesdienst und als Begleiterin von Lena Susanne Norin. ![]() Jörg Peukert: Der Burgherr der Neuenburg fand bei seinen Anmoderationen wieder genau die richtigen Worte. Mit beeindruckender Stimme rezitierte er mittelalterliche Texte. FESTIVAL-CD >> CD bestellen bei www.minnesang.com. >> Weitere mittelalterliche CDs bei Minnesang.com hier. ===== 11. FALKENSTEINER MINNETURNIER AUF BURG FALKENSTEIN/HARZ AM 9. JULI ![]() Diesmal steht alles im Zeichen der Burgen und Schlösser Sachsen-Anhalts. Die Sänger im Wettbewerb werden mit Minneliedern und Geschichten bedeutende Kulturdenkmäler vorstellen. Darunter auch Schloss Goseck (vorgestellt von Robert Schuchardt) und die Neuenburg in Freyburg (vorgestellt von Knud Seckel). Auch die Dome in Merseburg (Olaf Casalich), Magdeburg (Frank Wunderlich) und Halle (Thomas Schallaböck) werden präsentiert. Eingebettet in einen wunderbaren Sänger-Wettstreit mit Rahmenprogramm. Mehr hier. >> Tickets bestellen: 18 Euro nur Minneturnier, 25 Euro mit Rahmenprogramm unter 05671-925355 oder per Mail. Musikalische Botschafter der Unstrut-Region:
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Montalbâne 2016: Euphorie und Besinnlichkeit 26. Festival der Mittelaltermusik Unter dem Motto "Deo gratias Anglia" fand vom 17. bis 19.6. das Montalbâne-Festival im Wein-Städtchen Freyburg/Unstrut nun bereits zum 26. Mal statt. Montalbâne ist Deutschlands bedeutendstes Festival für die anspruchsvolle höfische und geistliche Musik des Hochmittelalters. Diesmal ging es um die englische Musik des 11. bis 15. Jahrhunderts.
![]() Mit wieviel Begeisterung, Lebensfreude und Ideenreichtum man dem alten Repertoire zuleibe rücken kann, bewiesen dann aber am nächsten Tag Céladon, sie sind DIE Entdeckung des Festivals. Die französische Gruppe um den begnaden Countertenor und Entertainer Paulin Bündgen war einfach wunderbar. Von der ersten Minute an gelang es dem Quintett, das Publikum zu verzaubern. Ihr Hauptstilmittel ist der dreistimmige Gesang, bei dem sich die Kontratenorfarbe mit Alt und Sopran so herrlich verbindet, dass eine Einheit entsteht. Die Gesangsparts waren bis in kleinste Nuancen hinein ausgearbeitet und aufeinander abgestimmt. Dieser verblüffende Trio-Chorklang mischte sich mit einer denkbar kleinen Begleitgruppe - Percussion und Tenorfidel - zu einem zwingenden, völlig eigenständigen Sound. Die englischen Lieder und geistlichen Gesänge aus dem 100-jährigen Krieg kontrastierten die karge Zeit mit Optimismus, Friedenssehnsucht und Hoffnung. Céladon nutzte für die Interpretation den gesamten Kirchenraum; dies wirkte jedoch nie aufgesetzt, sondern entwickelte sich organisch aus dem musikalischen Material heraus. Die Spiel- und Sangesfreude kulminierte manchmal in augenzwinkernden Überzeichnungen, wie etwa beim eigentlich protzigen englischen Siegeslied nach einer wahren Schlamm-Schlacht bei übelstem Regenwetter - dass dabei der Vorteil bei England war, liegt auf der Hand. Diese Siegeshymne mit Namen "Deo gratias Anglia", die dem Festival auch seinen Namen gab, hatte geradezu das Hitpotential einer Dreiminuten-Single. Hier konnte man erneut auch die Feinarbeit des Arrangeurs Bündgen beobachten: Kein Refrain klang wie der andere, immer hielt man kleine Überraschungen bereit. Ebenfalls aus Frankreich kam das zweite Ensemble, das am Samstag überzeugen konnte: Das Frauen-Sextett Discantus um Brigitte Lesne, seit vielen Jahren aktiv, widmete sich weit älterer Musik. Die Anfänge der Polyphonie wurden beleuchtet mit der Musik zur Königs-Salbung von Edward The Confessor vom Ende des 11. Jahrhunderts. Es war eine gute Idee, die Stimmen mit Handglocken zu begleiten. Oft wurden diese für ein kleines Intro benutzt, manchmal setzten sie aber auch im Stück eigene Akzente, hoben bestimmte Töne oder Passagen hervor, oder gaben dem Ganzen sogar einen rhythmischen Puls. Die ein- und zweistimmigen Chorgesänge wurden durch kluge Stimmverteilung auf immer wieder neue Weise differenziert. Eine geradezu geniale Idee war es jedoch, in das Programm zwei Stücke heutiger Komponisten kontrastierend einzufügen. Beides sind Auftragskompositionen für Discantus, die vom alten sakralen Gesang ausgingen und diesen mit modernen Kompositionsmitteln fortführten: Joel Rust tat dies mit der Überführung von modaler in Schönbergsche Melodik, mit diatonischen und chromatischen Clusterklängen und mit technischen Verfremdungen des Chorgesangs. Pierre Chépélow setzte dagegen auf Tonrepetitionen zum Bordunklang im Stil russisch-orthoxer Kirchenmusik und auf gebetsähnlichen Sprechgesang. Der spirituelle Rahmen wurde dabei aber nie verlassen. Viel Beifall gab es deshalb nicht nur für die Damen, sondern auch für den angereisten Komponisten Chépélow. Ein Glanzlicht des Festivals ist immer der ökumenische Gottesdienst. Das war in diesem Jahr nicht anders: Predigt, Lesung und Gemeindegesang wurden mit viel mittelalterlicher Musik verbunden. Neben Montalbâne-Mitorganisator Robert Weinkauf, der gemeinsam mit Sebastian Pank und Dietrich Zöllner die kleine Choral-Schola des Montalbâne-Ensembles formierte, und Susanne Ansorg (Fidel) waren diesmal auch zwei orientalische Musiker mit dabei: Majed Xalef (Oud) und Hassan Rezai (Santur), die faszinierende Klänge in die sonnendurchflutete Kirche brachten. Das war ein Brückenschlag der Kulturen! Im Predigttext ging es passenderweise um die Suche nach dem Verbindenden, nach der "Mitte", in der wir - wie beim Festival, so auch im Alltagsleben - Gemeinschaft und Unterstützung finden: "Einer trage des anderen Last" hieß es, aber auch "Warum siehst du den Splitter im Auge des anderen und nicht den Balken in deinem eigenen?". Der Gottesdienst wandte sich explizit gegen Rassismus, Hass und Ausgrenzung. ![]() Höhepunkt am Sonntag war schließlich das Abendkonzert mit der international besetzten Early Folkband: Hier musizieren die fantastischen Musiker aus dem anderen Freiburg Gesine Bänfer und Ian Harrison - bekannt auch von "Les Haulz et les Baz" - gemeinsam mit der schwedischen Sängerin Miriam Andersén, dem englischen Gitarristen Steve Player und erneut Susanne Ansorg. Nach den "Northlands" und "Robin Hood" erneut ein inspirierendes, frisches und farbenfrohes Programm: Diesmal brachten sie die Tafelrunde von König Artus zum Klingen - mit ganz alten Balladen, aber auch mit Folksongs, die erst im 18. Jahrhundert entstanden waren. So endete das Festival mit frenetischem Beifall. (lj) > Im nächsten Jahr heißt es übrigens "Tandaradey": Dann gedenkt Montalbane dem einstigen Minnesang-Mäzen Landgraf Hermann von Thüringen, dessen wichtigster Sitz ja die prachtvolle Neuenburg war. Man begeht seinen 800. Todestag mit einem minniglichem Programm, auf das man sich schon freuen darf. |
MONTALBANE 2016 Das Programm Freitag, 17. Juni 20 Uhr Stadtkirche St. Marien Freyburg GOTHIC VOICES: Echoes from an Old Hall Das berühmte Old-Hall-Manuskript in der Interpretation des legendären Vokalquartetts aus Großbritannien 24 Uhr Doppelkapelle Schloss Neuenburg POUL HØXBRO & HELEN DAVIES: When day dawns Evergreens von den Britischen Inseln mit Low Whistle und Keltischer Harfe Sonnabend, 18. Juni 11 Uhr Festsaal Schloss Neuenburg Vortragskonzert: Wie enträtselt man den Klang der englischen mittelalterlichen Lieder?
15 Uhr Stadtkirche St. Marien Freyburg CÉLADON: Deo gratias Anglia! |